Rückruf vereinbaren

Luftfeuchtigkeit senken: 12 Tipps, wie Sie Schimmel vorbeugen

Zu feuchte Luft ist nicht nur unangenehm, sondern wirkt sich schädigend auf Ihre Gesundheit und Ihr Zuhause aus.

Was sind die Ursachen für zu hohe Luftfeuchtigkeit?

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen führen können: 

  1. Mangelnde Belüftung: Wenn Sie nicht regelmäßig lüften, kann die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen steigen, weil Feuchtigkeit nicht entweichen kann. 
  1. Feuchtigkeitsquellen: Aktivitäten wie Duschen, Kochen und Wäschetrocknen, aber auch der Besitz eines Aquariums können Feuchtigkeit in die Luft abgeben und so die Luftfeuchtigkeit erhöhen. 
  1. Undichte Stellen: Undichte Fenster, Türen oder Dächer können Feuchtigkeit von außen eindringen lassen und so die Luftfeuchtigkeit erhöhen. 
  1. Wasserschäden: Leckagen oder Wasserschäden in den Räumen können dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Wände und Böden eindringt und die Luftfeuchtigkeit erhöht. 
  1. Hohe Außenluftfeuchtigkeit: In manchen Fällen kann die Außenluftfeuchtigkeit bereits hoch sein, was sich auf die Luftfeuchtigkeit im Inneren auswirken kann.

Die optimale Luftfeuchtigkeit

Luftfeuchtigkeit ist immer auch von der Zimmertemperatur abhängig. Die optimale Luftfeuchte liegt bei 20 °C bei ca. 50 %. Auch die Außentemperatur spielt eine Rolle. Je kälter es draußen ist, desto niedriger ist auch die optimale Luftfeuchtigkeit. Im Sommer ist die optimale Luftfeuchtigkeit also im Raum höher. 

Beachten Sie außerdem, dass jeder Raum seinen eigenen optimalen Luftfeuchtigkeitswert hat. Der optimale Wert ist davon abhängig, wie der Raum genutzt wird.  

In Bad, Küche und Keller ist die Luftfeuchtigkeit unvermeidbar höher, denn in diesen Zimmern wird regelmäßig die Luftfeuchte durch aufsteigenden Wasserdampf – beispielsweise durch Kochen oder Duschen – erhöht. Hier ist es wichtig, häufig zu lüften, da ggf. das Risiko von Schimmelbildung besteht. Kellerräume sind von Natur aus kühler und feuchter – das darf auch so bleiben, solange der Keller die 65 % nicht übersteigt. 

Auch im Schlafzimmer sammelt sich viel Feuchtigkeit an, da der Körper beim Schlafen konstant Feuchtigkeit an die Luft abgibt. Beugen Sie dem vor, indem Sie vor und nach dem Schlafengehen stoßlüften. 

Grundsätzlich sollte die Luftfeuchte in den Wohnräumen wie folgt liegen:

Raum Optimale Luftfeuchtigkeit
Wohnräume 40 – 60 %
Büro 40 – 60 %
Schlafzimmer 40 – 60 %
Bad 50 – 70 %
Küche 50 – 60 %
Keller 50 – 60 %

Inwiefern beeinträchtigt uns zu hohe Luftfeuchtigkeit?

Luftfeuchtigkeit und Temperatur wirken sich direkt auf Ihr Wohlbefinden und Ihr Heim aus. Hohe Luftfeuchtigkeit kann verschiedene negative Auswirkungen haben und sollte nicht unterschätzt werden. Hier sind einige wichtige Punkte dazu: 

  • Faktoren, die Schimmelbildung begünstigen: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Schimmel. Schimmel kann nicht nur die Ästhetik Ihrer Räume beeinträchtigen, sondern auch gesundheitliche Probleme wie Allergien und Atemwegsbeschwerden verursachen. 
  • Unangenehmes Raumklima: Hohe Luftfeuchtigkeit kann ein unangenehmes Raumklima schaffen, das dazu führt, dass Sie sich abgeschlagen, müde und unwohl fühlen. Ein solches Klima kann auch Ihren Schlaf beeinträchtigen und Ihre körperliche Verfassung schwächen. 
  • Energieverlust: Hohe Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass sich Feuchtigkeit in den Wänden und Oberflächen ansammelt, was wiederum zu einem Energieverlust führen kann. Denn feuchte Räume zu heizen oder zu kühlen, erfordert mehr Energie.  
  • Schäden an der Bausubstanz: Langfristig kann eine hohe Luftfeuchtigkeit zu Schäden an der Bausubstanz führen, insbesondere, wenn Schimmelbildung auftritt. Schimmel kann das Mauerwerk angreifen und Strukturschäden verursachen. 
  • Gesundheitsrisiken: Neben den bereits erwähnten allergischen Reaktionen und Atemwegsproblemen kann eine hohe Luftfeuchtigkeit auch die Ausbreitung von Bakterien begünstigen, die wiederum zu Infektionen führen können. 

So messen Sie die Luftfeuchtigkeit

Um maximales Wohlfühlklima zu erreichen und ggf. Gegenmaßnahmen zu treffen, sollten Sie zunächst die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause ermitteln. Am einfachsten ist es, die Luftfeuchtigkeit mittels eines Hygrometers zu messen. Das Gerät gibt die Luftfeuchtigkeit in Prozent an. Meist wird dazu die Raumtemperatur angezeigt, da die Werte voneinander abhängen. 

Messen Sie auch die Außentemperatur. Diese ist wichtig, damit Sie wissen, ob sich ein Lüften derzeit negativ oder positiv auf die Luftfeuchte im Raum auswirkt. Stellen oder hängen Sie das Hygrometer möglichst mittig im Raum auf. Achten Sie darauf, dass sich in der Nähe keine Heizung oder Fenster befinden. Diese würden die Werte fälschlicherweise nach oben oder unten treiben. 

Werfen Sie nun einen Blick auf die obige Tabelle und vergleichen Sie diese mit dem auf dem Hygrometer angegebenen Prozentwert. Bewegt sich der Wert binnen des angegebenen Bereichs? Sehr gut, Sie müssen keinen Gegenmaßnahmen treffen. Sie sollten den Wert jedoch weiterhin regelmäßig prüfen.  

Der Bereich wird über- oder unterschritten? Machen Sie sich noch keine Sorgen. Prüfen Sie den Wert über mehrere Tage hinweg. Eine einmalige Messung hat keinen hohen Aussagewert. Hält sich der zu hohe oder zu niedrige Wert, sollten Sie Gegenmaßnahmen treffen. Wie Sie die Luftfeuchtigkeit senken, erfahren Sie weiter unten im Beitrag. Wollen Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, können Sie unseren gleichnamigen Beitrag zu Rate ziehen. 

Beachten Sie: Zeigt das Hygrometer in allen Räumlichkeiten den gleichen Wert an, stimmt voraussichtlich etwas mit dem Gerät nicht. 

Wie wirkt sich die Luftfeuchtigkeit auf unser Wohlbefinden aus?

Es gibt zahlreiche Aspekte, die zeigen, wie sich die Luftfeuchtigkeit auf unser Wohlbefinden auswirkt:  

  • Komfortables Raumklima: Eine optimale Luftfeuchtigkeit trägt zu einem angenehmen Raumklima bei, in dem wir uns wohlfühlen. 
  • Gesunde Atmung: Eine angemessene Luftfeuchtigkeit hilft, unsere Atemwege feucht zu halten und erleichtert das Atmen. 
  • Hautgesundheit: Die richtige Luftfeuchtigkeit kann dazu beitragen, die Feuchtigkeit der Haut zu erhalten und trockene Haut zu verhindern. 
  • Reduziertes Infektionsrisiko: Eine angemessene Luftfeuchtigkeit kann die Ausbreitung von Krankheitserregern verringern und das Infektionsrisiko reduzieren. 
  • Erholsamer Schlaf: Ein optimales Raumklima mit der richtigen Luftfeuchtigkeit kann zu einem besseren Schlaf beitragen. 

Es ist ratsam, die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen im Auge zu behalten und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Lüftungsmethode ist für mich geeignet?

Machen Sie den Test und erfahren Sie, welche Lüftungsmethode zu Ihren Gegebenheiten und Bedürfnissen passt:

Wie lässt sich Luftfeuchtigkeit senken? 10 Tipps & Hausmittel

1. Richtig lüften

Richtiges Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima. Lüften Sie dazu mehrmals täglich kurz (5-10 Minuten) bei geöffnetem Fenster. Lüften Sie, wenn möglich, nicht bei Regen oder sehr warmen Temperaturen. Kalte Luft transportiert weniger Feuchtigkeit. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Außenluft trockener als die Luft im Raum ist. 
Erzeugen Sie am besten einen Durchzug, sodass die trockene Luft zum einen Fenster rein und die feuchte Luft zum anderen Fenster raus kann.  

2. Verstärkt heizen

Eine weitere kurzfristige Maßnahme ist sehr einfach, hilft allerdings nur in den kalten Jahreszeiten: Drehen Sie die Heizung auf. Denn Temperatur und Luftfeuchte sind bekanntermaßen voneinander abhängig.  Die warme Luft senkt die relative Luftfeuchtigkeit. Auch das Schimmelrisiko sinkt.
Auf lange Sicht kommt Sie diese Maßnahme jedoch teuer zu stehen. 

3. Lüftungsanlage: Fensterfalzlüfter oder Fensterlüfter

Ist Ihnen das manuelle Lüften zu aufwendig, können Sie Luftfeuchtigkeit auch durch eine kontrollierte, automatische Wohnraumlüftung senken. Diese Fensterlösungen verursachen Ihnen nur einmal Kosten, benötigen keinen Strom und sind effektiv. Überschüssige Feuchtigkeit wird ins Freie geleitet und trockene Luft ins Rauminnere.
Eine Möglichkeit stellt der Fensterfalzlüfter dar. Dieser wird im Fensterfalz montiert und sorgt dort bei geschlossenem Fenster für eine passive Dauerlüftung.
Als andere Möglichkeit bieten sich Fensterlüfter an. Sie können noch mehr (feuchte) Luft transportieren. Fensterlüfter werden im oberen Profilbereich des Fensters montiert. 

4. Zimmerpflanzen ersetzen

Zimmerpflanzen sorgen für Feuchtigkeit. Deswegen müssen Sie jedoch nicht all Ihre Pflanzen verbannen. Prüfen Sie zunächst, welche Pflanzen sich in Ihrem Besitz finden und ob diese zu typischen Feuchtigkeitsspendern zählen (z.B. Zimmerbambus). Kakteen, Bogenhanf und Aloe Vera sind Beispiele für Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und ebenso wenig Wasser an ihre Umwelt abgeben. Manchmal hilft auch eine gleichmäßigere Verteilung der Pflanzen in Ihrem Zuhause. 

5. Elektrischer Luftentfeuchter

Elektrische Luftentfeuchter sind eine effektive Maßnahme, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Sie messen die Luftfeuchte selbstständig und passen diese an, indem sie der Luft die Feuchtigkeit entziehen. Dieser Effektivität stehen jedoch Nachteile gegenüber, die berücksichtigt werden sollten. Elektrische Luftentfeuchter müssen mit Strom betrieben werden und erhöhen infolgedessen Ihre Nebenkosten. Außerdem wirken die Geräte sehr lokal und sind meist nur für eine bestimmte Wohnfläche ausgelegt. Alle paar Jahre müssen die Geräte ersetzt werden. Das erzeugt Sondermüll und ist nicht sehr nachhaltig. 

6. Wäschetrockner im Keller unterbringen

Diese simple Methode sollte als Ergänzung zu den bereits genannten Maßnahmen gesehen werden. Wäschetrockner erhöhen die Luftfeuchtigkeit bzw. geben die Feuchtigkeit der Wäsche nach außen ab. Stellen Sie daher das Gerät, wenn möglich, am besten in den Keller.
Haben Sie keinen Keller, kann auch schon ein separater Raum Wunder bewirken. 

7. Wäsche draußen trocknen lassen

Lassen Sie wenn möglich auch bei kühlen Temperaturen Ihre Wäsche draußen trocknen. Trocknet Ihre Wäsche im Wohnraum, verdunstet deren Feuchtigkeit und wird direkt an Ihre Räumlichkeiten abgegeben. Auch regennasse Kleidung sollte besser zwischenzeitlich ins Badzimmer gelegt werden. 

8. Kurz duschen & danach lüften

Heiß zu duschen ist zwar eine Wohltat, führt aber zu hoher Luftfeuchtigkeit. Sie sollten direkt nach einer warmen Dusche das Badezimmerfenster öffnen und lüften, bis sich die Feuchtigkeit reduziert hat. Halten Sie die Badezimmertür in jedem Fall geschlossen, da sich sonst die Luftfeuchte auch in den anderen Räumen verteilt. 

9. Platz lassen

Stellen Sie schweres und großes Mobiliar – Sofa, Schränke, etc. – nicht direkt an die Wand. Stehen die Möbel direkt an der Wand, kann die Luft nicht zirkulieren und es bildet sich hohe Luftfeuchtigkeit bzw. Kondenswasser. Das wiederum begünstigt Schimmel. 

10. Abdecken von Wasserquellen

Decken Sie Wasserquellen wie Aquarien oder Terrarien ab, um die Feuchtigkeitsabgabe zu reduzieren. 

11. Isolierung und Abdichtung

Stellen Sie sicher, dass Ihre Räume gut isoliert und abgedichtet sind, um das Eindringen von Feuchtigkeit von außen zu verhindern. 

12. Hausmittel: Salz und Reis

Stellen Sie in den Räumen mit zu hoher Luftfeuchte Schüsseln mit Salz oder Reis auf. Die Lebensmittel saugen die Feuchtigkeit auf. Dass die Maßnahme wirkt, merken Sie daran, wenn das Salz oder der Reis in kleinen Schüsseln klumpt. 
Für eine ausreichend hohe Wirksamkeit müssen die Schüsseln bzw. der Inhalt jedoch regelmäßig ausgetauscht werden.

Sommer, Herbst & Winter – Luftfeuchtigkeit nach Jahreszeiten

Je nach Jahreszeit sollten Sie differenziert lüften und so die Luftfeuchtigkeit senken. In jedem Fall sollten Sie jedoch stoßlüften, anstatt das Fenster gekippt zu lassen. 

Lüften Sie im Sommer morgens und abends, wenn es kühler ist. Die Außenluft ist jetzt kühler und trockener als am Tag. Insbesondere im kühlen Keller sollten Sie hier nur lüften, wenn die Außentemperaturen etwas niedriger sind (morgens und abends). 

Im Herbst stellt die feuchte Außenluft eine Herausforderung dar. Regnet es den ganzen Tag über, sollten Sie auch jetzt nur morgens und abends lüften, wenn die Luft kühl ist. Haben Sie die Heizung schon in Betrieb, sollten Sie diese für die Dauer der Lüftung abschalten. 

Auch im Winter sollten Sie nur kurz stoßlüften – 5 – 10 Minuten – und dabei die Heizung ausstellen. Im Winter ist die Außenluft in der Regel durch die kalte Außentemperatur besonders trocken. 

Häufig gestellte Fragen

Sollte ich bei Regen oder schwülem Wetter nicht lüften, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden?

Auch wenn die Außenluft in der Regel stets trockener als die Luft im Raum ist  sollten Sie es vermeiden, bei Regen, Schnee oder schwülem Wetter zu lüften. 
Bei Letzterem ist die Außenluft feucht, sodass der Nutzenfaktor gering bleibt bzw. sich die Luftfeuchtigkeit durch das Lüften evtl. erhöhen kann. 

Wie kommt es im Neubau zu zu hoher Luftfeuchtigkeit?

In der Regel ist eine hohe Luftfeuchtigkeit für Altbauten typisch. Eine schlechte Dämmung kann sich hier negativ auswirken. Aber auch bei Neubauten kann es zu hoher Luftfeuchtigkeit kommen. In der Regel liegt das an noch nicht vollständig ausgetrockneten Wänden, die die Feuchtigkeit an den Raum abgeben. 

Was begünstigt die Bildung von Schimmel?

Schimmel liebt Wärme und Feuchtigkeit. Wird nicht regelmäßig gelüftet, bleibt die Luftfeuchtigkeit im Raum und begünstigt so die Bildung von Schimmel. Bereits 70 % Luftfeuchtigkeit kann ausreichen, damit sich Schimmel ausbreiten kann.  
Besonders in Wärmebrücken – Nischen, Ecken, Rahmen – lässt er sich gerne nieder.  
Verdächtige Stellen sind all solche, an welchen es so kühl wird, dass Kondensat entsteht.  

Helfen Kerzen gegen zu hohe Luftfeuchte?

Kerzen erhöhen zunächst die Luftfeuchtigkeit, da beim Verbrennen Wasserdampf entsteht. Sind jedoch so viele Kerzen aufgestellt, dass sich die Raumtemperatur erhöht (eher unwahrscheinlich), sinkt die relative (spürbare) Luftfeuchtigkeit. 

Über den Autor

Christian verantwortet im Fensterstudio Ewen die Beratung, den Verkauf und die Montage von hochwertigen Bauelementen aller Art. Sein Anspruch ist es, seinen Kunden jederzeit fachlich kompetent und beratend in Fragen des Neu-, Aus- und Umbaus zur Seite zu stehen - so auch auf Conwindo.
Foto des Autors
Rückruf vereinbaren