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Luftfeuchtigkeit erhöhen: 11 Tipps, die Ihr Raumklima verbessern

Vor allem im Winter kommt es zu geringer Luftfeuchtigkeit. Diese kann Unwohlsein und Gesundheitsbeschwerden verursachen.

Warum ist Luftfeuchtigkeit so wichtig?

Die Luftfeuchtigkeit hat direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und auch unsere Gesundheit:
Zu wenig Feuchtigkeit in der Luft führt zu trockenen Schleimhäuten und beeinträchtigt das Atmen. Dem Sauerstoff wird der Zugang zur Blutbahn erschwert.
Der Hals kratzt, die Haut fühlt sich trocken an und juckt und die Augen tränen, da sie versuchen die Feuchtigkeit auszugleichen. 

Diese Symptome führen, bei geringer Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer, dazu, dass Sie schlechter schlafen. Sie wachen mehrfach in der Nacht auf und können schlechter einschlafen.
Die trockenen Schleimhäute führen nicht nur zu Halskratzen, sondern öffnen auch Tür und Tor für Krankheitserreger. In manchen Fällen kann die geringe Luftfeuchtigkeit auch zu Kopfschmerzen führen.

Faktoren, die die Luft trocken machen

  • Vermehrtes Heizen: Laufen Heizung, Fußbodenheizung und/oder der Kaminofen auf Hochtouren, klaut das der Luft die Feuchtigkeit.
  • Klimaanlage läuft auf Hochtouren: Im Betrieb entzieht die Klimaanlage der Luft Feuchtigkeit um ein Vielfaches (oft um ca. 30 %).
  • Falsches Lüftungsverhalten: Kalte Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen. Wird im Winter fleißig gelüftet, wird die warme, feuchtere Luft gegen kalte, trockene Luft ausgetauscht.

Die optimale Luftfeuchtigkeit

Grundsätzlich gilt, dass die optimale Luftfeuchtigkeit bei einer Zimmertemperatur von 20 °C bei ca 50 Prozent liegt. Für den idealen Wert spielt auch die Außentemperatur eine Rolle – je kälter es draußen ist, desto niedriger ist auch die optimale Luftfeuchtigkeit. Im Sommer ist die optimale Luftfeuchtigkeit also höher.

Außerdem hat jeder Raum seinen eigenen optimalen Luftfeuchtigkeitswert. Denn der optimale Wert ist  davon abhängig, wie der Raum genutzt wird. 
So darf im Bad und in der Küche beispielsweise die Luftfeuchtigkeit höher sein. In diesen Zimmern wird regelmäßig die Luftfeuchte durch aufsteigenden Wasserdampf – sei es durch Kochen oder Duschen – erhöht. Hier ist es wichtig, häufig zu lüften, da ggf. das Risiko von Schimmelbildung besteht.

Beachten Sie außerdem, dass im Schlafzimmer nachts automatisch etwas mehr Luftfeuchtigkeit entsteht, da Sie beim Schlafen Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Der Wert darf hier also ruhig etwas niedriger sein.

Folgenden Werte sollen Ihnen zur Orientierung dienen:

Raum Optimale Luftfeuchtigkeit
Wohnräume 40 – 60 %
Büro 40 – 60 %
Schlafzimmer 40 – 60 %
Bad 50 – 70 %
Küche 50 – 60 %
Keller 50 – 60 %

Beachten Sie: Erschrecken Sie nicht, wenn mal die Werte überschritten werden. Messen Sie die Werte regelmäßig. Sorgen müssen Sie sich erst dann machen, wenn die Werte dauerhaft über dem Soll liegen.

Welche Lüftungsmethode ist für mich geeignet?

Machen Sie den Test und erfahren Sie, welche Lüftungsmethode zu Ihren Gegebenheiten und Bedürfnissen passt:

Luftfeuchtigkeit messen

Die einfachste Möglichkeit die Luftfeuchtigkeit zu messen, ist die über ein Hygrometer. Das Gerät gibt die Luftfeuchtigkeit in Prozent an. Meist wird dazu die Raumtemperatur angezeigt, da diese Werte voneinander abhängen.

Behalten Sie auch die Außentemperatur im Blick. Nur so wissen Sie, ob Sie derzeit lüften sollten und damit die Luftfeuchtigkeit sowie das Raumklima verbessern oder verschlechtern.

Das Hygrometer sollte mitten im Raum – nicht in der Nähe einer Heizung oder eines Fensters – aufgestellt oder aufgehängt werden. Letztere würden die Werte verfälschen.

Ziehen Sie die obige Tabelle zu Rate und prüfen Sie den Prozentwert – bewegt sich der Wert im vorgegeben Bereich? Perfekt.
Ist dies nicht der Fall, sollten Sie den Wert über mehrere Tage hinweg beobachten bzw. prüfen. Eine einmalige Messung sagt noch nichts über den Feuchtigkeitsgehalt aus.
Sollte das Hygrometer in allen Räumlichkeiten den gleichen Wert anzeigen, sollten Sie das Gerät auf Fehler hin prüfen.

Alternativ können Sie auch mittels App Ihres Handys (häufig bei Iphones gegeben) die Luftfeuchtigkeit messen. Bedenken Sie jedoch, dass die Werte hier ungenauer sind als beim Messen mit einem Hygrometer.

6 Tipps wie Sie die Luftfeuchtigkeit bei sich zuhause dauerhaft erhöhen

1. Richtig lüften

  • Ohne Strom
  • Halbwegs effizient

Richtiges Lüften kann die Luftfeuchte im Raum auf einem gutem Niveau halten. Lüften Sie dazu mehrmals täglich vorzugsweise kurz und mit ganz offenem Fenster. Drehen Sie für diesen Zeitraum die Heizung runter. Den größten Effekt erzielen Sie bei Regen oder wärmeren Temperaturen – kalte Luft transportiert weniger Feuchtigkeit. 

2. Lüftungsanlage: Fensterfalzlüfter oder Fensterlüfter

  • Ohne Strom
  • Effizient

Der Fensterfalzlüfter wird im Fensterfalz montiert. Er sorgt bei geschlossenem Fenster für eine passive Dauerlüftung, die Ihr Zuhause konstant mit frischer Luft versorgt und die Luftfeuchtigkeit auf einem angenehmen Niveau hält.
Auch Fensterlüfter können für ein angenehmes Raumklima sorgen. Sie werden im oberen Profilbereich des Fensters montiert. Bei geschlossenem Fenster verspricht er eine dauerhafte und sehr effiziente Lüftung – vollautomatisch.

3. Zimmerpflanzen

  • Ohne Strom
  • Halbwegs effektiv

Auch Pflanzen können Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben. Zu den feuchtigkeitsspendenden Pflanzen zählen u.a. Zyperngras, echter Papyrus, Drachenbaum, Grünlilie, Zimmerlinde und Zimmerbambus. Es braucht jedoch bei ca. 20 m² mindestens drei größere Pflanzen, damit sich eine positive Änderung bemerkbar macht. Im gleichen Zuge können Sie die Luftfeuchtigkeit auch mit folgendem Trick erhöhen:
Benetzen Sie ab und an mit einer Sprühflasche und Wasser die Blätter Ihrer Pflanzen. (Machen Sie sich jedoch vorher kundig, welche Pflanzen dies schätzen und welche nicht.) Das tut nicht nur Ihren Pflanzen gut, sondern erhöht auch die Luftfeuchtigkeit im Raum.

4. Luftbefeuchter für die Heizung

  • Braucht Heizung 
  • Effektiv

Bei Luftbefeuchtern für die Heizung handelt es sich um kleinere Gefäße, die an die Heizung gehängt werden können. Sie werden mit Wasser befüllt. Dieses, begünstigt durch die warme Heizung, verdunstet und produziert so Luftfeuchtigkeit. 
Der Nachteil: Die Luftbefeuchter müssen regelmäßig von Hand befüllt werden. Dafür verbraucht diese Variante aber keinen Strom. Reinigen Sie die Behälter regelmäßig, da sich in den Wasserbehältern gerne Bakterien sammeln.

5. Elektrischer Luftbefeuchter

  • Braucht Strom
  • Effektiv

Elektrische Luftbefeuchter sind, wenn hochwertig, recht effektiv bei der Erhöhung der Raumluftfeuchte. Achten Sie beim Kauf auf die Größe des Wassertanks – entsprechend viel oder wenig Wohnraum können die Geräte mit Luftfeuchtigkeit versorgen. Der große Vorteil: Die Luftfeuchtigkeit wird gemessen und automatisch angepasst. Der Nachteil: Die elektrischen Luftbefeuchter können nur mit Strom betrieben werden. Außerdem muss das Gerät wie der Zimmerbrunnen regelmäßig gereinigt werden, da dieses andernfalls das Verteilen von Bakterien begünstigt.
Nach ein paar Jahren Laufzeit muss das ganze Gerät ersetzt werden und verursacht Sondermüll.

6. Zimmerbrunnen

  • Braucht Strom
  • Halbwegs effektiv

Auch ein Zimmerbrunnen kann helfen. Der Brunnen erhöht selbsterklärend durch Wasserverdunstung die Luftfeuchtigkeit im Raum. Er wird in der Regel jedoch durch Strom betrieben und muss regelmäßig gereinigt werden, da sich andernfalls die Bakterien sammeln. Die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit erfolgt recht punktuell.

5 “Hausmittel”, die kurzfristig und einfach helfen

Mit den folgenden 5 Hausmitteln können Sie kurzfristig die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumlichkeiten erhöhen. Prüfen Sie in jedem Fall, ob die Luft in Ihrem Zuhause ausreichend zirkuliert, da andernfalls die gut gemeinten Maßnahmen ins Negative umschlagen können.

1. Wasserkocher nutzen

Befüllen Sie hierzu ganz einfach Ihren Wasserkocher zur Hälfte mit Wasser und lassen Sie den Deckel im Betrieb offen stehen. Das verdunstende Wasser verteilt sich in der Luft. Lassen Sie das Gerät nicht unbeaufsichtigt offen arbeiten. 

2. Nasse Handtücher und Wäsche aufhängen

Hier können Sie das Praktische mit dem Nützlichen verbinden. Hängen Sie dazu nasse Handtücher oder Wäsche im Wohnraum auf. Die Feuchtigkeit, die entweicht, steigert die Raumluftfeuchte.

3. Badezimmertür offen lassen

Lassen Sie nach dem Duschen oder Baden die Badezimmertür offen stehen. Der entstandene Wasserdampf sucht sich seinen Weg in die weiteren Räumlichkeiten und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Das Fenster im Bad muss dazu selbstverständlich geschlossen bleiben.

4. Bügeln

Auch beim Bügeln verdampft durch Hitze Wasser. Dieses steigert den Feuchtigkeitsgehalt der Luft. 

5. Schale mit Wasser

Stellen Sie auf Ihre Heizungen mit Wasser gefüllte Schalen. Diese funktionieren ähnlich zu Luftbefeuchtern für die Heizung. Das Wasser verdunstet durch die Heizungswärme bedingt schneller und gibt die Feuchtigkeit an die Luft ab. Reinigen Sie die Behälter jedoch regelmäßig, da sich hier gerne die Bakterien sammeln.

Häufig gestellte Fragen

Kann zu hohe Luftfeuchtigkeit schaden?

Ebenso wie zu niedrige Luftfeuchtigkeit schaden kann, wirkt sich auch zu hohe Luftfeuchtigkeit negativ aus.
Liegt diese längere Zeit über 60 %, kann dies zu Schimmelbildung führen. Das führt nicht nur zur Schäden am Mauerwerk, sondern schadet auch Ihrer Gesundheit. Die entstehenden Sporen können Allergien oder Asthma verursachen. Auch die Bildung von Hausstaubmilben wird durch hohe Luftfeuchte begünstigt.

Warum hilft bei Erkältung und Husten eine höhere Luftfeuchtigkeit?

Zu trockene Heizungsluft im Winter, Zugluft oder die kühle Luft der Klimaanlage im Sommer können zu Erkältungen führen. Die Schleimhäute trocknen aus und kleine Verletzungen entstehen, die Krankheitserreger leichten Einlass verschaffen. Viren können sich bei trockener Luft außerdem besser ausbreiten.
Erhöhen Sie jetzt die Luftfeuchtigkeit, kann Ihnen das helfen. Die Schleimhäute regenerieren sich. Die Feuchtigkeit erleichtert das Atmen, da der Sauerstoff leichter in die Blutbahn transportiert werden kann. 

Warum ist im Winter die Luft so trocken?

Die Fenster bleiben im Winter aufgrund niedriger Außentemperaturen oftmals lange verschlossen. Zusätzlich wird im Winter stark geheizt. Oftmals laufen Ofen, Fußbodenheizung und Heizung gleichzeitig. Das entzieht der Luft Feuchtigkeit, die Luft wird trocken. Wird gelüftet, kann die winterlich-trockene Außenluft die mangelnde Feuchtigkeit nicht ausgleichen.

Trägt ein Aquarium zu einem angenehmen Raumklima bei?

Auch ein Aquarium kann die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Schieben Sie dazu den Deckel des Aquariums auf und lassen Sie dieses offen stehen. Das Wasser, das verdunstet, erhöht die Raumluftfeuchte.

Über den Autor

Christian verantwortet im Fensterstudio Ewen die Beratung, den Verkauf und die Montage von hochwertigen Bauelementen aller Art. Sein Anspruch ist es, seinen Kunden jederzeit fachlich kompetent und beratend in Fragen des Neu-, Aus- und Umbaus zur Seite zu stehen - so auch auf Conwindo.
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