Heizkosten sparen & Schimmel vermeiden: 16 Tipps, die helfen
Heizenergie sparen – ohne Schimmel, Frieren oder andere Nebenwirkungen.
Wie sinnvoll ist es, Heizenergie zu sparen?
Zwar befinden sich die Heizkosten nicht mehr auf dem Peak von 2022, die Kosten sind aber dennoch hoch geblieben. Umso wichtiger, nach wie vor Heizkosten zu sparen. Denn natürlich gilt: Je mehr Heizkosten Sie sparen können, desto mehr können Sie das Ersparte in andere notwendige oder bestenfalls erfreulichere Bereiche investieren.
Wie viel kann ich sparen?
Doch wie sinnvoll ist es, Heizenergie zu sparen? Dem Ökotest zufolge können Sie schon mit einer Senkung der Raumtemperatur um nur 1 °C ca. 6 % Heizkosten sparen. Die genaue Berechnung möglicher Einsparungen finden Sie im gleichen Beitrag von Ökotest.
Temperatur & Thermostatstufen
Die Stufe 1 auf dem Thermostat entspricht etwa 12 °C. Jede Stufe höher auf dem Thermostat steigert die Temperatur um ca. 4 °C.
Um effektiv Heizenergie zu sparen, haben Sie die Möglichkeit, Ihr Heizverhalten anzupassen und kleinere Maßnahmen vorzunehmen oder – wenn für Ihren Fall lohnend – größere Sanierungen (Fensteraustausch etc.) anzugehen.
Welche Werte sind normal?
Der Heizspiegel zeigt einen Überblick über die Normalwerte von Verbrauch und Kosten verschiedener Heizungen wie Gas, Öl, Wärmepumpe etc.
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Heizkosten sparen, aber Schimmel vermeiden
Wenn das Senken der Temperatur von nur 1 °C schon eine Einsparung von 6 % bedeutet, ist es natürlich verlockend, die Temperaturen auf ein Minimum zu senken, um noch mehr sparen zu können.
Aber Vorsicht: Die Temperatur sollte tagsüber nicht die Grenze von 20 °C und nachts nicht die 18 °C-Grenze unterschreiten.
Andernfalls würde sich das Risiko der Schimmelbildung erhöhen. Und Schimmel wiederum kann Ihrer Gesundheit wie Ihrem Zuhause immens schaden.
Die Untergrenze einzuhalten gilt natürlich auch, wenn Sie verreisen. Auch im Urlaub sollten Sie die Temperatur in Ihrem Zuhause nie unter die o.g. Werte fallen lassen.
16 Tipps, wie Sie Heizkosten sparen können
1. Decken & warme Kleidung nutzen
Dieser Tipp gilt nur bedingt und sollte keinesfalls Ihren Komfort einschränken: Dauerhaft in drei Decken umhüllt in den eigenen vier Wänden umherzuwandern ist nicht das Ziel.
Vielmehr: Sollten Sie Lust verspüren, die Heizung aufzudrehen, nur weil es auf der Couch ungemütlich geworden ist, wäre es ein Versuch wert, ob es mit einem Pulli mehr und einer Decke nicht genauso komfortabel ist.
2. Wasser sparen
Je nachdem, wie Sie heizen, spielt auch Warmwasser eine Rolle bei Ihren Heizkosten. Versuchen Sie, darauf zu achten, weniger Wasser zu verwenden. Lassen Sie beispielsweise nicht den Hahn laufen, wenn Sie das Wasser unter der Dusche oder beim Händewaschen nicht benötigen.
Prüfen Sie außerdem, ob bei Ihnen Wasserhähne tropfen. Auf längere Zeit gesehen kommen hier nicht zu unterschätzende Wassermengen zusammen
Sie haben eine Dusche und eine Badewanne? Versuchen Sie öfter mal die Dusche der Wanne vorzuziehen. Hier können ca. ⅔ der Wassermenge eingespart werden und somit auch Heizkosten. Auch ein Sparduschkopf oder Durchflussbegrenzer helfen, Wasser zu sparen.
3. Warmwasser sparen
Der Gedanke an kaltes Wasser im Winter gruselt Sie? Die vermehrte Nutzung von kaltem oder lauwarmem Wasser spart aber Heizkosten. Auch schon der “Umstieg” von heißem auf warmes Wasser kann Kosten sparen. Probieren Sie doch immer ein wenig mehr, das Wasser kühler zu stellen, dann fällt die Umstellung nicht ganz so schwer. Denn so muss das Wasser weniger oft geheizt werden und kostet weniger Energie.
Wer investieren möchte, kann über eine Solarthermieanlage nachdenken. Diese kann bei viel Sonne den Großteil des Warmwasserbedarfs abdecken.
4. Heizung entlüften
Wird die Heizung nicht entlüftet, füllt sich diese mit Luft. Hat sich die Heizung mit Luft gefüllt, lässt diese dem Wasser, welches für die Wärmewirkung erhitzt wird, weniger Platz. Insofern kann die Heizung nicht ihre maximale bzw. nur eine stark verminderte Wärmewirkung entfalten. Das können Sie ggf. sogar spüren, wenn Sie die Heizung anfassen: Nur ein Teil des Heizkörpers wird warm. Und das ist natürlich höchst ineffizient.
5. Heizung frei räumen
Damit Ihre Heizung ihre Wärmewirkung im Raum bestmöglich entfalten kann, sollte diese nicht von Vorhängen verdeckt oder mit Möbeln verbarrikadiert sein.
Stellen Sie so um, dass sich in der Nähe der Heizung keine physischen “Barrieren” befinden.
6. Durchlauferhitzer verwenden
Es gibt verschiedene Durchlauferhitzer. Das Prinzip ist jedoch gleich: Es wird nur so viel Wasser erwärmt, wie derzeit benötigt wird. Ohne Durchlauferhitzer wird der gesamte Wasserspeicher auf einer bestimmten Temperaturhöhe gehalten. Das benötigt natürlich viel mehr Energie.
7. Elektronische Thermostate nutzen
Smarte Thermostate können Ihnen helfen, die Temperaturen zu steuern, die Sie sich für Ihr Zuhause wünschen. So können Sie die Thermostate beispielsweise so einstellen, dass wenn Sie zuhause sind, die Temperaturen 22 °C betragen und wenn Sie nicht zuhause sind, das Minimum von 18 °C bzw. 20 °C (Schimmelgrenze) erfüllt wird.
Natürlich geht das auch manuell. Es würde aber für Sie einen nicht zu unterschätzenden Aufwand bedeuten.
Die Senkung der Temperaturen hilft Ihnen, Kosten zu sparen, ohne frieren zu müssen.
8. Richtig lüften
Das “ganze” Geheimnis des “richtigen” Lüftens: Lassen Sie Ihre Fenster mehrmals täglich für wenige Minuten ganz offen stehen (stoßlüften), anstatt sie auf Kipp zu stellen. Das sorgt für einen gezielten Luftaustausch, kühlt die Innenwände nicht aus (Schimmelgefahr) und verbraucht weniger Energie.
Das ist Ihnen zu aufwendig? Natürlich gibt es noch andere Lüftungsmöglichkeiten, die sowohl bequemer als auch energieschonender sind.
9. Fenster neu einstellen lassen
Fenster sollten regelmäßig nachjustiert werden. Gut eingestellte Fenster lassen weniger bzw. bestenfalls keine kalte Luft durch. Und das ist wichtig.
Gelangt erwärmte Luft von innen nach außen sowie kalte Luft von außen nach innen, bedeutet das, dass Heizenergie verschwendet wird.
Ihre Fenster sollten Sie bestenfalls von einer Fachkraft einstellen lassen, da durch gut gemeinte Einstellungen durchaus auch Folgeschäden auftreten können, die teuer werden können.
10. Temperatur um 1° C senken
Wie eingangs erläutert, kann das Senken der Temperatur von nur 1 °C schon ca. 6 % Ihrer Heizkosten einsparen. Natürlich sollten Sie sich aber noch in Ihrem Zuhause wohlfühlen. Weiterhin sollten Sie berücksichtigen, dass die Temperatur nicht unter 18 °C bzw. 20 °C fallen sollte. Andernfalls besteht das Risiko, dass sich Schimmel bildet.
11. Heizungspumpe austauschen
Die Heizungspumpe sorgt dafür, dass der Transport des Wassers zwischen Kessel und Heizkörpern optimal verläuft. Entsprechend wichtig ist es, dass die Pumpe effizient arbeitet. Ein Austausch der alten Heizungspumpe kann der Verbraucherzentrale zufolge bis zu 5 % Heizkosten sparen. Darüber hinaus verbraucht eine moderne Pumpe bis zu 90 % weniger Strom.
12. Fenster abdichten
Undichte Fenster begünstigen Zugluft und Feuchtigkeit, die ins Innere gelangen. Wärme geht verloren, was wiederum die Heizkosten in die Höhe treibt.
Schnelle, aber nur vorübergehende Lösungen können Gummidichtungen, Silikon oder Acryl darstellen. Auf lange Sicht sollten undichte Fenster ausgetauscht werden.
Prüfen Sie, ob Ihre Fenster dicht sind
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13. Alte Fenster austauschen
Sind die alten Fenster undicht und/oder kaputt, gibt es nur noch eine Lösung: Das Fenster muss ausgetauscht werden! Aber auch neben diesem offensichtlichen Grund für einen Fensteraustausch gibt es noch ein Argument: Mit neuen modernen Fenstern lassen sich Ihre Energiekosten um bis zu 15 % reduzieren.
14. Haustür austauschen
Auch der Austausch der Haustür kann Energiekosten sparen – besonders natürlich im Bereich der Tür. Die Frage ist, wie gut Ihre Haustür bereits dämmt. Hier spielt der Wärmedurchgangskoeffizient die tragende Rolle. Je niedriger der Wert, desto besser die Dämmung.
Ob ein Austausch für Sie Sinn macht, kann auch davon abhängig sein, ob Sie über einen abschließbaren Flur verfügen, der den Eingangsbereich vom restlichen Wohnbereich wärmetechnisch trennt.
15. Fassade dämmen
Dieser “Tipp” ist natürlich zunächst kostenintensiv. Andererseits verspricht die Maßnahme wie das Austauschen von Haustür und Fenster auch den höchsten Nutzen: Die Kosten für die Dämmung der Fassade amortisieren sich in der Regel nach ca. 15 Jahren.
Die Dämmung der Fassade muss durch eine Fachfirma durchgeführt werden. Wird die Dämmung nicht korrekt vorgenommen, können schwere Schäden am Gebäude auftreten.
16. Dach dämmen
Wie mit der Dämmung der Fassade verhält es sich mit der Dämmung des Dachs. Natürlich stellt dies eine Maßnahme dar, die den Hausbesitzer erst einmal vor hohe Kosten stellt. Aber auch hier bedeuten die hohen Kosten einen maximalen Nutzen in puncto Heizkosten sparen: Die Kosten für die Dämmung des Daches amortisieren sich durchschnittlich nach ca. 10 Jahren.
Es bieten sich unterschiedliche Dämmungsarten an. Natürlich gilt: Je besser die Wärmedämmung, desto mehr Heizkosten können gespart werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich mit einem Heizlüfter Strom sparen?
Heizlüfter erzeugen zwar Wärme, jedoch keine nachhaltige. Das bedeutet, dass die Wärme nicht anhält, nachdem der Heizlüfter wieder ausgeschaltet wurde. Desweiteren ist es für Heizlüfter typisch, dass sie sehr viel Energie – ergo höhere Kosten – benötigen. Insofern ist ein Heizlüfter nicht empfehlenswert, um Kosten zu sparen.
Was ist in der Mietwohnung in puncto Sparen erlaubt?
In der Mietwohnung verhält es sich mit dem Sparen von Heizkosten etwas anders als mit der eigenen Immobilie.
Gehört Ihnen die Immobilie nicht, müssen Sie natürlich mit Ihren Sparmaßnahmen noch vorsichtiger als bei Ihrer eigenen Immobilie sein.
Als Mieter müssen für Schimmel-Folgeschäden bedingt durch o.g. Maßnahmen Sie selbst aufkommen bzw. haften.
Können Deckenventilatoren Heizkosten sparen?
Klingt erst einmal nach einer ungewöhnlichen Kombi: Ventilator und Heizung. Ein Ventilator kann aber tatsächlich helfen, die Heizkosten zu senken.
Grundsätzlich steigt warme Luft nach oben. Der Ventilator drückt diese warme Luft dann durch seine Bewegung wieder nach unten bzw. verteilt die Wärme im Raum. Insbesondere bei hohen Räumen kann es sich lohnen, in einen Ventilator zu investieren.
Was gilt es bei der Vorlauftemperatur zu beachten?
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, auf die das Wasser (oder ein anderer Wärmeleiter) im Heizungssystem geheizt werden muss. Die Vorlauftemperatur ist u.a. abhängig von Außentemperatur, Dämmung des Hauses, Heizung etc.
Je schlechter die Dämmung und je älter die Heizung, desto höher muss unter Umständen die Vorlauftemperatur ausfallen. Das bedeutet natürlich auch höhere Heizkosten.
Wie sinnvoll ist es, Heizungsnischen mit Dämmfolien zu dämmen?
Der Tipp, Heizungsnischen mit Dämmfolie oder Alufolie zu dämmen, ging zu Zeiten des Heizkostenpeaks durch alle Medien. Die Alufolie soll die Wärme der Heizung reflektieren und wieder zurück in den Raum werfen.
Der Einsatz von Dämmfolien ist jedoch nur bedingt sinnvoll: Die Wirkung ist Heizungsexperten zufolge eher gering, aber immer noch besser als nichts.
Darüber hinaus birgt es Risiken: Nicht korrekt angebracht, kann sich hinter der Folie Schimmel bilden.
Wie viel Heizkosten sparen Rollladen?
Grundsätzlich stellt ein Rollladen eine zusätzliche Schutzschicht vor Kälte dar. Der Luftraum zwischen Rollladen und Fenster wirkt isolierend. Insofern kann der Rolladen durchaus Heizkosten sparen.
Beim Rollladenkasten muss jedoch genau hingeschaut werden: Dieser sollte unbedingt gedämmt sein, damit über diesen keine Wärme verloren geht.
Eine Jalousie hingegen befindet sich im Inneren des Hauses und stellt keine zusätzliche Schicht dar. Insofern ist die Dämmwirkung nicht vergleichbar mit der eines hochwertigen Rollladens.
Ist eine Nachtabsenkung der Heizung sinnvoll?
Eine Nachtabsenkung kann durchaus sinnvoll sein. Natürlich kommt es darauf an, um wie viel Grad die Temperatur gesenkt wird. Nachts sollte die Temperatur nicht unter 18 °C fallen.
Mit elektronischen Thermostaten kann die Nachtabsenkung automatisch gesteuert werden.