Fensterrahmen streichen: So gehen Sie richtig vor
Ein Schutzanstrich kann helfen. Wichtig ist die richtige Vorgehensweise.
Kann man jeden Fensterrahmen streichen?
Grundsätzlich können Sie jeden Fensterrahmen streichen – sei es ein Kunststofffenster oder ein Holzfenster. Das Ergebnis sieht in der Regel jedoch bei Holzfenstern und bei geübten Kräften besser aus.
Im Prinzip gehen Sie bei Kunststofffenstern genauso wie bei Holzfenstern vor. Die Ausnahme bildet der Haftgrund, der in den meisten Fällen vor dem Lack auf das Fenster aufgetragen werden muss.
Streichen oder austauschen – wann ist Zeit für mehr als nur Schönheitsreparaturen?
Unsere Conwindo-Experten empfehlen, grundsätzlich Fenster nicht selbst zu streichen. Sie können sich allerdings für diesen Schritt entscheiden, wenn diese bereits sehr alt sind und Sie diese partout nicht austauschen möchten.
Ob es sich lohnt, die Fensterrahmen zu streichen oder das Fenster auszutauschen, hängt zunächst davon ab, in welchem Zustand sich dieses befindet.
Ist das Material auch durch einen Anstrich nicht mehr zu retten? Haben Alter, Gebrauch und Witterung dem Fenster so zugesetzt, dass eine Reparatur sich nicht mehr lohnt? Sind bereits Feuchtigkeitsschäden aufgetreten? Ist das Fenster nicht mehr nutzbar?
Falls ja, ist das ein deutliches Zeichen für einen Fensteraustausch.
Ist das Fenster noch gut in Schuss und komfortabel nutzbar, lohnt sich dennoch ein kritischer Blick. Wie sieht es mit der Dämmung aus? Wie viel Wärme geht verloren? Schützt das Fenster Sie ausreichend vor Lärm? Können sich Einbrecher leichten Zugang über das Fenster verschaffen?
Sollten die Antworten nicht zufriedenstellend ausfallen, spricht auch das für einen Ersatz. Letztendlich sparen Sie sich sogar Kosten, die durch hohe Heizkosten oder einen Einbruch zustande gekommen wären.
Sie zögern dennoch ob der Investitionskosten? Moderne Kunststofffenster haben eine hohe Lebenserwartung. Bis zu 50 Jahre können sie halten. Entsprechend lange bleiben Sie vor der nächsten Investition bewahrt.
Auf der Suche nach einem neuen Fenster? Lassen Sie uns helfen!
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Das braucht es, um Fensterrahmen zu streichen
- 2 Putzlappen
- Eimer mit warmem Wasser
- Neutralreiniger
- 1 Rolle Kreppband
- Abdeckplane oder Malervlies
- 120er oder 240er Schleifpapier
- Haftgrund (bei Kunststofffenstern)
- 1 Lasurpinsel
- 1 Rundpinsel
- Wasserabweisende Holzfensterlasur oder Kunststofflack für den Außenbereich
- Kleine Auffangwanne
Innen und außen Fensterrahmen streichen – in 8 Schritten
1. Rahmen anschleifen
Gegenstände zu streichen, ohne sie vorher abzuschleifen, ist nicht ratsam. Die Farbe haftet durch die angeraute Oberfläche viel besser und das Risiko, dass die Farbe abplatzt, wird verringert.
Nun kommt es darauf an, welches Material Sie streichen möchten. Bei Kunststofffenstern sollten Sie zu sehr feinem Schleifpapier – beispielsweise 240er – greifen. Schleifen Sie vorsichtig den Rahmen zunächst innen und dann außen mit Schleifpapier an.
Schleifen Sie immer nur in eine Richtung. Andernfalls können unschöne Spuren auf der Oberfläche entstehen, die auch noch nach dem Anstrich sichtbar bleiben.
Auch wenn der Rahmen dunkel gestrichen werden soll, ist vorab ein gründliches Anschleifen wichtig.
2. Fenster absaugen
Ist der Rahmen abgeschliffen, können Sie den nächsten Schritt angehen. Saugen Sie die Späne bzw. das Material, das beim Schleifen angefallen ist, auf. Nehmen Sie jetzt auch groben Schmutz, Staub oder Spinnweben auf. Saugen Sie auch die Umgebung des Fensters ab. Nichts ist ärgerlicher, als ein frisch gestrichener Fensterrahmen, der mit der frischen Farbe vergessene Brösel oder Dreck auffängt.
3. Fenster putzen
Füllen Sie nun die zwei Eimer mit warmem Wasser. Geben Sie in einen noch etwas Neutralreiniger hinzu. Tauchen Sie einen Lappen in den Neutralreiniger-Eimer. Wischen Sie die Rahmen sowie das ganze Fenster zunächst innen dann außen gründlich ab. Geben Sie nun den zweiten Lappen in den Eimer mit klarem Wasser. Wischen Sie auch mit diesem zunächst innen, dann außen über das Fenster. Wischen Sie mit einem weiteren Tuch das Fenster trocken. Lassen Sie die übrige angesammelte Feuchtigkeit gründlich bei geöffnetem Fenster trocknen.
Ratsam ist es auch, im gleichen Zuge das Glas zu reinigen. Eine Anleitung finden Sie in unserem gleichnamigen Beitrag Fenster putzen.
4. Abkleben und Boden abdecken – ohne geht es nicht
Halten Sie das Fenster offen. Kleben Sie nun entlang des Fensterrahmens innen am Fensterglas sowie den Übergang zur Wand ab. Gehen Sie so auch außen vor. Kleben Sie auch die Silikonfuge, Dichtungen, Verbinder wie den Griff mit ab.
Schützen Sie den Boden mit Malervlies oder einer Plane.
5. Rahmen außen streichen
Geben Sie nun etwas Lack oder Lasur in ein Behältnis. Streichen Sie zunächst mit dem Rundpinsel alle schwer zugänglichen Stellen wie beispielsweise die Ecken. Nehmen Sie nun den größeren Pinsel zur Hand. Streichen Sie zuerst den äußeren Rahmen. Nehmen Sie sich dann den Fensterflügel vor. Streichen Sie mit gleichmäßigen, leichten Bewegungen. Bewegen Sie den Pinsel stets in eine Richtung, um keine unschönen Muster zu erzeugen.
6. Rahmen innen streichen
Lassen Sie das Fenster weiterhin geöffnet. Gehen Sie nun zur Innenseite des Fensters über. Streichen Sie den Rahmen wie bereits außen geschehen. Zuerst kommen die schwer zugänglichen Stellen dran, dann die großen Flächen.
7. Klebeband entfernen
Entfernen Sie nun das Klebeband. Ziehen Sie dieses schon jetzt – bevor die Farbe restlos trocken ist – ab. Ziehen Sie ganz vorsichtig, um nicht versehentlich Farbflecken auf die Wand oder das Fenster zu übertragen.
8. Fensterrahmen trocknen lassen
Lassen Sie auch jetzt noch das Fenster offen stehen. Werfen Sie einen Blick auf die Verpackung der Farbe. Lassen Sie die Lasur auf dem Rahmen so lange wie vom Hersteller angegeben trocknen.
5 Tipps für schöne Fensterrahmen
1. Lassen Sie beim Streichen die Fenster offen.
Machen Sie nicht den Fehler, das Fenster beim Streichen geschlossen zu lassen. Das Risiko ist zu hoch, dass das Fenster verklebt. Lassen Sie stattdessen das Fenster beim Streichen und bis die Lasur bzw. der Lack vollständig getrocknet ist, offen stehen. Beim Öffnen kann die Farbe unschön abplatzen und die ganze Arbeit zunichte machen.
2. Die richtige Farbe auszuwählen ist nicht schwierig.
Hinsichtlich der richtigen Farbe gibt es nicht viel zu beachten. Bedenken Sie jedoch, dass Weiß bei dunklen Untergründen oftmals mehrfach gestrichen werden muss, damit die Farbe gut deckt. Es hat jedoch den Vorteil, dass sich die Farbe im Gegensatz zu dunklen Farben wie Anthrazit nicht aufheizt und dadurch aufplatzt. Schmutz und Staub werden allerdings schnell sichtbar. Dunkle Farben haben den Vorteil, dass sie gut decken.
3. Lasur oder Lack ist keinesfalls nur eine Frage des Geschmacks.
Schon bei der Konsistenz merken Sie einen deutlichen Unterschied. Lack ist in der Regel dickflüssiger, Lasur wirkt stets etwas durchsichtig und flüssiger. Insofern macht es auch Sinn, dass Lack die Struktur des Rahmens tendenziell eher abdeckt, während Lasur diese erhält. Lasur wird in der Regel nur bei Holzfenstern angewendet. Es hat höhere Schutzeigenschaften, da es tiefer als Lack in das Material vordringen kann. Im Gegensatz zu Lack muss Lasur aber auch öfter aufgetragen werden.
Bei einem Außenanstrich sollte das Mittel der Wahl wasserabweisend und für außen geeignet sein. Investieren Sie in ein Mittel, das die Grundierung bereits enthält, können Sie sich das lästige Grundieren und das Trocken zwischen den Schritten sparen.
4. Verwenden Sie einen Pinsel oder eine Rolle.
Mit einem Pinsel werden Sie ein anderes Muster auf dem Rahmen erzielen, als mit der Rolle. Weiterhin können Sie mit dem Pinsel zwar mehr Farbe aufnehmen, diese in der Regel jedoch nicht so schnell und gleichmäßig wie mit der Rolle auftragen. Die letztendliche Entscheidung obliegt jedoch Ihrer persönlichen Präferenz.
5. Streichen Sie erst die Rahmen und tragen Sie dann das Silikon auf.
Das Silikon rund ums Fenster könnte auch wieder erneuert werden? Streichen Sie trotzdem erst den Rahmen und lassen Sie das Fenster trocknen. Tragen Sie erst nach vollständiger Trockenzeit das Silikon auf. Das Silikon bekommt keine Farbe ab und kann gut decken.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet es, zu streichen?
Wie viel es kostet, Fensterrahmen zu streichen, kommt auf verschiedene Faktoren an. Möchten Sie die Rahmen selbst streichen oder streichen lassen? Letzteres kann pro Fenster einen zwei- bis dreistelligen Betrag kosten ( ca. 50 – 150 € ). Wie viele Fenster möchten Sie streichen? Möchten Sie innen und außen streichen? Wünschen Sie sich nur eine neue Farbe oder darf es etwas qualitativ hochwertiges sein, das das Material vor äußeren Einflüssen schützt?
Wie oft müssen die Rahmen gestrichen werden?
Grundsätzlich freuen sich Fenster über einen regelmäßigen Anstrich. Wie oft die Fensterrahmen tatsächlich gestrichen werden müssen, hängt davon ab, welchen äußeren Einflüssen diese ausgesetzt sind.
Bei starker Witterung oder stark befahrenen Straßen in der Nähe kann ein Anstrich alle zwei Jahre notwendig werden. Beachten Sie außerdem, dass hell gestrichene Fenster schneller unschön aussehen, als dunkel gestrichene. Hier sollte demnach auch öfter gestrichen werden.
Wann – zu welcher Jahreszeit – sollte ich die Fensterrahmen streichen?
Bezüglich des passenden Zeitpunkts zum Fensterrahmen streichen verhält es sich ähnlich zum Fenster putzen. Sie streichen am besten dann, wenn es weder zu kalt noch zu heiß ist. Gleichermaßen sollte es weder regnen noch die Sonne scheinen. Ein leicht bedeckter Himmel im Frühling oder Herbst ist optimal.
Regen ruiniert den Anstrich, Kälte bzw. Frost kann die Farbe vom Rahmen platzen lassen und Sonne lässt den Anstrich so schnell trocknen, dass zeitnahe Ausbesserungsarbeiten unmöglich werden.
Darf ich die Rahmen meiner Eigentumswohnung streichen?
Ja, Ihre Eigentumswohnung gehört Ihnen. Außenfenster einer Eigentumswohnung hingegen jedoch zählen zum sog. Gemeinschaftseigentum.
Insofern müssen Sie sich also, bevor Sie Ihre Fensterrahmen außen streichen möchten, mit allen Mitgliedern der Eigentümergemeinschaft abstimmen. Nur wenn alle Beteiligten dem Vorgehen und der Farbe zustimmen, können Sie loslegen. Holen Sie sich dieses Einverständnis in jedem Fall schriftlich ein, sodass es im Nachhinein nicht zu Unmut führt. Grundsätzlich müssen alle Eigentümer der Gemeinschaft die Kosten anteilig tragen. Es kann aber auch in der Versammlung entschieden werden, dass nur der Eigentümer der Wohnung zahlen muss.
Ist Fensterrahmen streichen Aufgabe des Mieters oder Vermieters?
Generell müssen Mieter nach § 28 Abs. 4 der Berechnungsverordnung in der von ihnen bezogenen Mietwohnungen nur Schönheitsreparaturen durchführen. Hierzu zählt auch das Streichen von Fenstern bzw. Fensterrahmen. Tatsächlich betroffen sind jedoch “nur” die inneren Fensterrahmen. Die äußeren Streicharbeiten muss der Vermieter vornehmen. Klauseln im Mietvertrag, die letztere Aufgabe dem Mieter “aufhalsen”, sind ungültig.
Auch im Falle des Auszugs aus der Mietwohnung treffen die genannten Vorgaben zu.