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Nachhaltiges Bauen: 9 Beispiele & Ideen für Ihren Hausbau

Beim Hausbau die Umwelt, nachkommende Generationen und die eigene Gesundheit schützen? Erfahren Sie wie.

Definition: Was bedeutet nachhaltiges Bauen?

Nachhaltiges Bauen steht für einen ganzheitlichen Ansatz, der schon vor dem eigentlichen Bau anfängt, sich über die Nutzung des Gebäudes erstreckt und erst beim Rückbau nach vielen Jahren aufhört.

Im Rahmen des nachhaltigen Bauens sollen Umwelt und Mensch geschützt, Ressourcen- und Energieverbrauch minimiert und das Gebäude ökonomisch optimiert genutzt werden.

Jedes einzelne Detail wird aus der Perspektive des nachhaltigen Bauens betrachtet und daraufhin ausgerichtet. Das umfasst u.a. die Auswahl des Grundstücks sowie nachhaltiger und wohngesunder Baustoffe, den effizienten Umgang mit Ressourcen, die Vermeidung von Abfall und dem Einsatz von Produkten, die Energieeffizienz unterstützen bzw. der Nutzung erneuerbarer Energien.

7 Gründe für nachhaltiges Bauen – darum lohnt sich Nachhaltigkeit

  1. Sie sparen auf lange Sicht Geld – sei es für wiederkehrende Investitionen oder Betriebskosten.
  2. Sie schützen die Umwelt und somit Ihren eigenen Lebensraum.
  3. Sie schützen Ihre eigene Gesundheit – beim nachhaltigen Bauen wird auf wohngesunde Baustoffe gesetzt.
  4. Auch die nächste Generation hat noch was davon, sei es direkt oder indirekt.
  5. Ein nachhaltiges bzw. ökologisches Haus kann einen höheren Marktwert und bessere Verkaufschancen erzielen.
  6. Sie verbessern die Wohn- und Arbeitsqualität.
  7. Unternehmen können durch nachhaltig gebaute Immobilien ihr Image aufwerten.

BNB Kriterien des nachhaltigen Bauens für Neubau und Bestand

Der Bund hat nach dem Bewertungssystem BNB einen Katalog an Kriterien erstellt, den Bauunternehmer zum nachhaltigen Bauen heranziehen können. Dieser ist recht komplex, lässt sich aber grob in folgende drei große Gruppen unterteilen: 

  1. Ökologische Kriterien: Schonung natürlicher Ressourcen, Einsatz umweltfreundlicher Materialien, Minimierung des Gesamtenergiebedarfs und Maximierung der Nutzungsdauer
  2. Ökonomische Kriterien: Minimierung von Kosten, sei es Herstellungskosten, Betriebskosten oder Kosten für Instandhaltung
  3. Soziokulturelle Kriterien: Bewahrung von Gesundheit und Lebensqualität

Das BNB Bewertungssystem bezieht außerdem auch die technische Qualität und die Prozessqualität mit ein.

Wohngesunde & nachhaltige Baustoffe und Materialien 

Nachhaltige und wohngesunde Baustoffe bilden die Basis des nachhaltigen Bauens. 
Es empfehlen sich Baustoffe, die umweltschonend produziert werden können und/oder schnell nachwachsen. In der Regel erfüllen natürliche Baustoffe diese Kriterien.

Weiterhin ist wichtig, dass der Baustoff langlebig ist – also eine hohe Nutzungsdauer hat – und nicht laufend ersetzt werden muss. Andernfalls trägt man auch so zum Ressourcenraub der Erde bei.
Der Baustoff sollte außerdem wiederverwendet werden können. Die Materialien sollten nicht mit chemischen Zusätzen, wie etwa nicht wasserlöslichen Lacken, behandelt sein.

  • Auch Kunststoff kann zu den nachhaltigen Baustoffen zählen, wenn dieser recycelt ist bzw. recycelt werden kann. Das ist beispielsweise bei den Kunststofffenstern von Finstral der Fall. Diese können zu 100 % wiederverwendet werden. Der Baustoff dämmt außerdem optimal, sodass energieeffizientes – und somit nachhaltiges – Wohnen möglich wird.
  • Natürlich behandelt, zählt auch Holz zu nachhaltigen Baustoffen und kann auch wiederverwendet werden. Hier ist weiterhin relevant, wo das Holz eingesetzt wird. Reine Holzfenster beispielsweise sind nicht wirklich nachhaltig, da sie schneller als andere Fenster wieder ersetzt werden müssen, weil sie sich empfindlich gegenüber Witterung zeigen. Achten Sie darauf, dass Sie heimische Hölzer und keine Tropenhölzer verwenden, da bei Letzteren das Risiko größer ist, dass das Holz nicht nachhaltig bzw. umweltschonend geschlagen wurden wurde. 
  • Lehm oder Ziegel (gebrannter Lehm) können als Wandbaustoff eingesetzt werden. Das Material speichert Wärme wie Feuchtigkeit und ist dabei schadstofffrei.
  • Stroh kann zum Dämmen verwendet werden. Das Material besitzt sehr gute Dämmeigenschaften und kann problemlos recycelt werden.
  • Setzen Sie auf Naturfarben wie Kalk. Diese sind wohngesund und nachhaltig. Die Bestandteile sind allesamt biologisch abbaubar.

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Nicht nachhaltige Baustoffe

Zu nicht nachhaltigen Materialien zählt beispielsweise Beton. Bei der Herstellung von Beton wird die Umwelt mit so viel CO² belastet, dass dies sogar ein Zehntel des gesamten CO² Ausstoßes ausmacht. 

9 Beispiele & Ideen, wie sich Nachhaltigkeit in den Hausbau integrieren lässt – ökonomisch, ökologisch und soziokulturell

  1. Optimierte Wärmedämmung: Bei der Fassadendämmung können natürliche Baustoffe wie Stroh, Hanf o.Ä. eingesetzt werden. Sie besitzen sehr gute Dämmeigenschaften, sind schadstofffrei und können problemlos recycelt werden. Ist die Fassade optimal wärmegedämmt, wird weniger Energie bzw. Ressourcen zum Heizen verschwendet. Es wird energieeffizient gehaushaltet.
  2. Hitzeschutz durch natürliche Dämmstoffe: Statt eine teure und ressourcenschädliche Klimaanlage zu installieren, können zuvor erwähnte natürliche Dämmstoffe auch zum Hitzeschutz beitragen.
  3. Energieeffizient gedämmte Fenster einbauen: Energieeffizient gedämmte Fenster tragen zur Nachhaltigkeit bei. Mittels dieser können Ressourcenverschwendung sowie auch Betriebskosten beträchtlich minimiert werden. Achten Sie hier auf den U-Wert.
  4. Wärmepumpe installieren: Es gibt verschiedene Arten an Wärmepumpen. Gemein haben sie, dass durch Bewegung Wärme erzeugt wird. Das kostet zwar Strom, es werden aber keine fossilen Brennstoffe benötigt. Ergo werden Ressourcen geschont, die bereits jetzt schon knapp sind und nicht “nachwachsen” können.
  5. Photovoltaikanlage aufs Dach setzen: Mittels Photovoltaikanlage können Sie mittels “Sonnenkraft” Ihren eigenen Strom produzieren. Das hat ökonomische wie ökologische Vorteile. Sie sparen Betriebskosten und es wird weniger Strom aus umweltschädlichen Quellen benötigt. 
  6. Streichen mit Naturfarben: Streichen Sie Ihre Wände mit Naturfarben. Diese sind biologisch abbaubar und schonen Ihre Gesundheit sowie auch die Umwelt.
  7. Reduzierung des Wasserverbrauchs: Auch schon kleine Maßnahmen wie ein Spülstopp können dazu beitragen, die Ressource Wasser zu schonen. Optimal ist die Verwendung von “gebrauchtem Wasser” – Grauwasser – für Toilettenspülung o. Ä.
  8. Die richtigen Materialien nutzen: Setzen Sie bei der Auswahl Ihrer Materialien auf Baustoffe, die aufgrund ihrer Produkteigenschaften eine lange Nutzungsdauer aufweisen und problemlos wiederverwendet werden können. Die Materialien sollten einfach rückgebaut werden können und dabei der Natur keinen Schaden zufügen. Auch bei der Produktion und Transport selbiger sollte die Umwelt geschont werden.
  9. Lüftungsanlage installieren: Lüften ist wichtig für das Raumklima sowie Ihre Gesundheit. Es gibt verschiedene Möglichkeit das Thema Fenster lüften automatisiert zu integrieren. Viele Lösungen benötigen keinen Strom, sorgen für ein gutes Raumklima und schonen Ressourcen, die andernfalls für Heizung und/oder Strom verwendet werden würden.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet nachhaltiges Bauen?

Auf den ersten Blick mag nachhaltiges Bauen unverhältnismäßig teuer erscheinen. Es entstehen Zusatzkosten und auch die Materialien sind teurer. 
Behalten Sie jedoch die Kosten auf lange Sicht im Auge! Nicht nur halten die Materialien länger, was Ihnen auf lange Sicht geringere Investitionskosten beschert. Sie sparen außerdem bei den zwangsläufig immer wiederkehrenden Betriebskosten wie Heizung und Strom, wenn Sie auf nachhaltige Quellen – wie beispielsweise eine Photovoltaikanlage – und perfekt gedämmte Produkte – wie beispielsweise Kunststofffenster – setzen.
Weiterhin können Sie sich über verschiedene Förderprogramme finanziell beim nachhaltigen Bauen unterstützen lassen.

Was sind die Nachteile von nachhaltigem Bauen?

Die Frage nach den Kosten führt uns zu den Nachteilen des nachhaltigen Bauens. Zunächst einmal kommen höhere Kosten auf Sie zu. Diese zahlen sich aber auf lange Sicht mehr als aus und Sie sparen sogar noch dabei. Weiterhin mag das nachhaltige Bauen etwas mühselig und aufwendig erscheinen, da Sie sich über verschiedenste Themen bis ins Detail kundig machen müssen. Das Ergebnis lohnt sich aber.

Wird nachhaltiges Bauen gefördert?

Ja, nachhaltiges Bauen wird über verschiedene Förderprogramme indirekt oder direkt gefördert. Hierzu zählen auch beispielsweise die Förderprodukte Energieeffizient Bauen (153), Erneuerbare Energien (270) oder der Wohngebäude Kredit (261,262) der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Achtung: Die Fördermittel für Energieeffizientes Bauen sind erschöpft, es können vorerst keine Anträge mehr für 153 gestellt werden.

Nach welchen Zertifikaten bzw. Zertifizierungen sollte ich mich umsehen?

Halten Sie Ausschau nach Produkten oder Baustoffen, deren Zertifizierungen oder Siegel zeigen, dass sie von unabhängigen Instituten geprüft wurden. Auch der Blaue Engel oder RAL-Gütezeichen sind Zertifizierungen, welche Sie im Hinterkopf behalten sollten.
Prüfen Sie außerdem, ob es sich bei dem für Ihre Baustelle verwendete Holz um FSC-zertifiziertes Holz handelt.

Gibt es einen Leitfaden nach dem ich mich richten kann?

Ja, es gibt einen Leitfaden für nachhaltiges Bauen. Der BMI für Bau und Heimat hat einen umfangreichen Leitfaden erstellt, der sich mit dem verschiedenen Fragen rund um das Thema beschäftigt. 

Über den Autor

Christian verantwortet im Fensterstudio Ewen die Beratung, den Verkauf und die Montage von hochwertigen Bauelementen aller Art. Sein Anspruch ist es, seinen Kunden jederzeit fachlich kompetent und beratend in Fragen des Neu-, Aus- und Umbaus zur Seite zu stehen - so auch auf Conwindo.
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